Finanzen, Geld & Kapital

Digitalisierung und KI im Bankbereich – das sind die aktuellen Entwicklungen


Im Bankbereich gibt es wie in nahezu jeder anderen Branche enorme Entwicklungen, die Digitalisierung und künstliche Intelligenz betreffen. Dabei stehen Finanzinstitute sinnbildlich für technische Neuerungen, denn streng genommen ist der Beginn der Digitalisierung bereits über 50 Jahre her. Früher waren es vor allem die ersten Geldautomaten, die den ersten Schritt zur Automatisierung der Banken vollzogen haben. Wir möchten im Beitrag darüber informieren, wie im Finanzbereich der aktuelle Stand der Digitalisierung nebst KI ist und wo sich derartige Anwendungen schon teilweise viele Jahre im Alltag finden.

 

Geldautomaten als Beginn der Digitalisierung im Bankbereich

 

Lassen Sie uns zunächst einen Blick in die Historie werfen. In erster Linie waren es die Geldautomaten, die den ersten Schritt der Automatisierung und Digitalisierung im Bankbereich darstellten. Die ersten Automaten gab es erstmals in den 70er-Jahren, wobei die Geldausgabeautomaten in erster Linie ab 1975 auch in Deutschland bekannt wurden. Immer öfter ersetzen sie die Kassen in Bankfilialen, die zuvor noch von Menschen bedient wurden.

 

Online-Banking als weiterer Meilenstein

 

Etwa drei Jahrzehnte nach dem ersten Geldautomaten war es vor allen Dingen das Online-Banking, welches einen echten Meilenstein in der Bankenwelt darstellte. Seit dessen Einführung ist die Digitalisierung, teilweise bereits gepaart mit künstlicher Intelligenz, im Finanzbereich mit enorm großen Schritten weiter gelaufen. Über das Internet können Sie heutzutage zahlreiche Bankprodukte nutzen und Konten eröffnen, wie zum Beispiel:

 

  • Kredit beantragen
  • Girokonto eröffnen
  • Tages-, Festgeld- und Sparkonten eröffnen
  • Sonstige Geldanlagen tätigen
  • Versicherungen abschließen
  • Wertpapierdepot eröffnen und Wertpapiere handeln

 

All diese und noch einige weitere Finanzprodukte können Sie mittlerweile über die entsprechende Internetseite der Bank benutzen. Beim klassischen Online-Banking geht es vor allem um die Eröffnung nebst Verwaltung Ihres Girokontos. Mittlerweile brauchen Sie lediglich einen Zugang nebst PIN und zu den Transaktionen jeweils eine TAN, wenn Sie Online-Banking nutzen.

 

Immer mehr Bankfilialen schließen

 

Ein für die Betroffenen nicht positiver Effekt der fortschreitenden Digitalisierung sowie der künstlichen Intelligenz im Finanzbereich ist, dass immer mehr Geschäftsstellen und Filialen der Kreditinstitute geschlossen werden. Häufiger werden diese nicht ersetzt. Manchmal wird allerdings zumindest aus der ehemaligen Filiale mit entsprechenden Mitarbeitern eine reine Automaten-Filiale errichtet. Dort finden sich dann für gewöhnlich die folgenden Bankgeräte:

 

  • Geldautomat
  • Kontoauszugsdrucker
  • Terminal für Überweisungen
  • Einzahlungsautomaten

 

Je nach Raumgröße wird oft zwischen kleineren und relativ großen Automatenfilialen differenziert. Lediglich zum Auffüllen der Geldautomaten, des Druckerpapiers und sonstige Tätigkeiten haben Mitarbeiter der Bank noch Kontakt zu der entsprechenden Filiale.

 

Welche neueren Anwendungen in der Finanzwelt gibt es?

 

Wie weit Digitalisierung und KI in der Finanzbranche bereits fortgeschritten sind, sehen wir immer öfter im Alltag. Rund um den Finanzsektor gibt es eine Reihe moderner Losungen und Entwicklungen, die verdeutlichen, wie weit die Technik bereits fortgeschritten ist. Zu den neueren Angeboten und Entwicklungen, die zumindest teilweise auf die Digitalisierung zurückzuführen sind, zählen unter anderem:

 

  • Online-Vermögensverwalter (Robo-Advisors)
  • Kryptowährungen
  • Finanz-Apps
  • Trading per Smartphone
  • Computergestützte Beratung
  • Kontaktloses Zahlen (per Handy)

 

Diese Angebote und Entwicklungen stehen sinnbildlich für die fortschreitende Digitalisierung im Finanzbereich, die sich auf zunehmend häufiger auf künstliche Intelligenz in manchen Bereichen stützt. Diese werden zum Beispiel zur Auswertung und zur Umschichtung von Portfolios genutzt, die dann maßgeschneidert auf den entsprechenden Kunden passen. Stark für die Digitalisierung im Finanzbereich stehen insbesondere die Kryptowährungen. Die erste davon, den Bitcoin, gibt es mittlerweile seit 15 Jahren.

 

Aber auch in anderen Bereichen schreitet die Digitalisierung weiter voran, was Sie zum Beispiel durch die sogenannten Robo-Advisors erkennen. Das sind Online-Vermögensverwalter, die von der Anmeldung bis hin zu Vermögensverwaltung sämtliche Schritte online und entsprechend digital ausführen. Ein großer Vorteil der Robo-Advisors besteht darin, dass diese meistens deutlich günstiger als klassische Vermögensverwalter sind, die Mindesteinlage erheblich geringer ausfällt und zudem immer öfter breite Portfolios genutzt werden können.

 

Wird es zukünftig noch Bankmitarbeiter geben?

 

Aufgrund der Entwicklungen im Finanzbereich ist es eine berechtigte Frage, ob Digitalisierung und KI dazu führen könnten, dass zukünftig nahezu alle Aufgaben im Bankensektor durch Automaten oder eben künstliche Intelligenz vorgenommen werden, sodass es bald keine Mitarbeiter mehr geben wird. Ganz so drastisch wird die Entwicklung vermutlich nicht ausfallen, denn in bestimmten Bereichen werden auch zukünftig menschliche Mitarbeiter notwendig sein. Das betrifft insbesondere die Beratung der Kunden, die vor allem in folgenden Bereichen vorläufig noch gewünscht wird:

 

  • Gespräch zur Immobilienfinanzierung
  • Anlageberatung
  • Informationen zu komplexeren Wertpapieranlagen
  • Service im Bereich Zahlungsverkehr

 

Manche Banken haben in der Vergangenheit bereits versucht, einen virtuellen Berater zu installieren. Dabei konnten Kunden faktisch per Webcam Verbindung und Kontakt mit einem virtuellen Mitarbeiter aufnehmen, der dann die Anlageberatung durchführte. Die meisten Kreditinstitute haben diese Idee allerdings wieder verworfen. Es hat sich herausgestellt, dass Kunden für gewisse Services und Beratungen nach wie vor einen menschlichen Mitarbeiter vorziehen.

 

Bargeldaufkommen wird voraussichtlich weiter sinken

 

Ein ebenfalls untrügliches Zeichen der fortschreitenden Digitalisierung im Finanzbereich ist, dass die Menschen immer weniger mit Bargeld bezahlen. Stattdessen treten selbst bei kleineren Beträgen zunehmend andere Zahlungsmethoden in den Vordergrund, insbesondere:

 

  • Kreditkarte
  • girocard
  • Online-Bezahlsysteme
  • Kryptowährungen
  • Zahlung per App über das Smartphone
  • Kontaktloses Zahlen

 

Trotz dieser Entwicklung gehen die meisten Experten nicht davon aus, dass das Bargeld in Deutschland innerhalb der nächsten zehn Jahre komplett vom Markt verschwinden wird. Dennoch wird voraussichtlich das Volumen immer weiter sinken und durch andere Zahlungsmethoden ersetzt werden, wie zum Beispiel Kreditkarte oder das Zahlen per Handy.

 

Digitalisierung als Vorteil oder Bedrohung?

 

Beides, denn natürlich kommt es stets auf die Sichtweise an. Für betroffene Mitarbeiter, deren Stellen entweder schon aufgrund der Digitalisierung gestrichen wurden oder bedroht sind, sind KI und Digitalisierung eine Bedrohung. Zumal nicht feststeht, in welchen Bereichen Mitarbeiter zukünftig vielleicht noch ersetzt werden. Für die Banken hingegen ist die KI ein Vorteil, denn sie erhöht die Kosteneffizienz. Bei den Kunden teilen sich die Meinungen. Manche wissen die Vorteile ebenfalls zu schätzen, andere wiederum wünschen sich weiterhin explizit persönlichen Kontakt zu Mitarbeitern. Aufhalten lassen wird sich die Entwicklung jedoch ohnehin nicht, sodass alle Beteiligten versuchen sollten, das beste aus den Herausforderungen und Veränderungen zu machen.

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