Bei der Geldanlage gibt es einige Strategien, die vor allem in der Summe dazu führen, dass Anleger erfolgreicher sind. Dabei geht es zum einen oft um eine optimierte Rendite, zum anderen allerdings ebenso um die Reduzierung von Risiken. Ein sehr gutes Mittel ist in dem Zusammenhang die sogenannte Diversifikation. Wir möchten im Beitrag näher darauf eingehen, worum es sich beim Diversifizieren handelt, wie diese Methode funktioniert und welche Vorteile die Aufteilung des Kapitals auf mehrere Anlageformen hat.
Was bedeutet Diversifikation?
Diversifikation ist ein Fachwort, welches insbesondere im Finanzbereich häufig verwendet wird. Dazu raten vor allen Dingen Bankberater, Vermögens- und Anlageberater. Mit dem Diversifizieren ist gemeint, dass Sie Ihr Kapital auf mehrere Anlageprodukte oder sogar Anlageklassen verteilen. Das geht sowohl mit einer horizontalen Diversifikation auf unterschiedliche Anlageklassen als auch per vertikaler Diversifikation, bei denen sie verschiedene Produkte aus der gleichen Anlagegruppe wählen.
Wie funktioniert Diversifikation?
Das Diversifizieren des Kapitals funktioniert sehr einfach. Sie müssen dazu lediglich mehrere Finanzprodukte oder Anlageklassen wählen, auf die Sie Ihr Vermögen verteilen. Ein klassisches Beispiel für eine Diversifikation im Anlagebereich könnte wie folgt aussehen:
- Aktien: 10.000 Euro
- Geldmarktfonds: 10.000 Euro
- Festgeldkonto 10.000 Euro
- Crowdinvesting: 10.000 Euro
- ETFs: 10.000 Euro
Sie würden in diesem Fall 50.000 Euro an Anlagevermögen auf fünf unterschiedliche Anlageprodukte verteilen, demzufolge eine gute Diversifikation vornehmen. Natürlich handelt es sich hier nur um ein Beispiel. Die Aufteilung kann sowohl prozentual ganz anders aussehen als auch von den gewählten Anlageprodukten her. Zudem sollten Sie auch darauf achten, wie hoch Ihr Gesamtvermögen ausfällt. Je höher dieses ist, desto mehr sollten Sie diversifizieren.
Risikoreduzierung als Hauptzweck der Diversifikation
Kommen wir an der Stelle zu der Frage, warum es überhaupt sinnvoll ist, eine Diversifikation vorzunehmen. Die Antwort ist, dass Sie so das Risiko Ihres Portfolios reduzieren können. Wenn man einmal verstanden hat, wie das Diversifizieren zu einem geringeren Risiko führt, wird man vermutlich in der Zukunft stets von der Streuung des Kapitals auf mehrere Anlageformen Gebrauch machen. Am besten lässt sich erläutern, wie die Risikosteuerung funktioniert, wenn wir uns wiederum das zuvor betrachtete Portfolio betrachten.
Dies stellen wir im zweiten Schritt einem anderen Portfolio gegenüber, bei dem der Anleger sein gesamtes Kapital lediglich in einen Aktienwert investiert hat. Wir gehen davon aus, dass bei der entsprechenden Aktie ein Kursverlust in Höhe von 35 Prozent entsteht. Dieser würde sich auf die zwei unterschiedliche Portfolios wie folgt auswirken:
Portfolio mit nur einer Aktie
Wert zu Beginn: 50.000 Euro
Wert nach Kursverlust (35 %): 32.500 Euro
Portfolio mit Diversifikation
Wert zu Beginn: 50.000 Euro
Wert nach Kursverlust: 46.500 Euro
Sie erkennen an diesem Beispiel deutlich, dass Sie beim Portfolio ohne Risikostreuung und Diversifikation einen erheblich höheren Gesamtverlust Ihres Vermögens erleiden, als es beim zweiten Portfolio der Fall ist. Das liegt daran, dass die entsprechenden Aktien dort nur ein Fünftel des Gesamtvermögens ausmachen. Dementsprechend ist natürlich auch der prozentuale Verlust wesentlich geringer, denn die 35 Prozent Kursverlust bei den Aktien beziehen sich nicht auf den Gesamtwert des Portfolios, sondern eben nur auf 20 Prozent Ihres Vermögens.
Wie optimiere ich meine Rendite durch eine Diversifikation?
Neben dem Hauptzweck einer jeden Diversifikation, nämlich der Risikostreuung und der in dem Fall deutlichen Verringerung des Risikos, gibt es häufig auch einen positiven Nebeneffekt. Dieser besteht darin, dass sich Ihre Rendite optimieren lässt. Das gilt insbesondere für Anleger, die tendenziell sehr sicherheitsorientiert investieren. Auch hier möchten wir an einem Beispiel verdeutlichen, wie die Streuung des Kapitals dazu führen kann, dass Sie im Saldo mit Ihrem Portfolio eine höhere Gesamtrendite mit der Diversifikation erzielen. In dem Fall sehen die zwei zu vergleichenden Portfolios wie folgt aus:
Portfolio ohne Diversifikation
Festgeldkonto: 50.000 Euro
Zinssatz: 3,5 %
Durchschnittsrendite des Portfolios: 3,5 %
Ertrag pro Jahr: 1.650 Euro
Portfolio mit Diversifikation
Festgeldkonto: 25.000 Euro
Aktien: 25.000 Euro
Zinsen Festgeld: 3,5 %
Rendite Aktien: 7,3 % (Jahr)
Durchschnittsrendite Portfolio: 5,4 %
Ertrag pro Jahr: 2.700 Euro
Zur Verdeutlichung haben wir eine sehr einfache Diversifikation vorgenommen. Sie teilen in dem Fall Ihr Vermögen zu jeweils 50 Prozent auf ein Festgeldkonto und Aktien auf, haben demzufolge die Hälfte Ihres Geldes nach wie vor sehr sicher und Verlusten geschützt angelegt. Die anderen 50 Prozent Ihres Kapitals investieren Sie ertragsortierter in Aktien. Das führt zu einer im Durchschnitt höheren Rendite und demzufolge ebenfalls höheren Erträgen auf ein Jahr gerechnet.
Lohnt eine Diversifikation ebenso beim Vermögensaufbau?
Im bisherigen Beitrag haben wir die Diversifikation ausschließlich auf vorhandenes Vermögen bezogen, welches Sie auf mehrere Anlageprodukte verteilen. Ebenso gut geeignet ist das Diversifizieren jedoch beim Vermögensaufbau. Das bedeutet, dass Sie beim regelmäßigen Sparen ebenfalls eine Verteilung Ihres Geldes vornehmen können und sollten, welches zum Beispiel monatlich in einen Sparvertrag fließt. Nehmen wir dazu an, dass Sie insgesamt 300 Euro monatlich sparen möchten. Statt dieses Geld zum Beispiel ausschließlich in einen Banksparplan oder eine private Rentenversicherung einzahlen, können Sie auch an der Stelle eine Diversifikation vornehmen, die wie folgt aussieht:
- Banksparplan: 100 Euro
- ETF-Sparplan: 150 Euro
- Edelmetallsparplan: 50 Euro
Sie haben also auch hier Ihr Kapital aufgeteilt, nämlich auf drei unterschiedliche Sparverträge. Das kann den positiven Effekt haben, dass Sie so einerseits eine geförderte Altersvorsorge aufbauen können, indem Sie die Riester-Zulagen erhalten. Zum anderen bleiben Sie dennoch flexibel, weil Sie den größeren Teil Ihrer monatlichen Sparbeiträge in einen ETF- und Edelmetallsparplan fließen lassen, bei dem es keine festen Laufzeiten gibt. Das Beispiel zeigt, dass die Aufteilung des zur Verfügung stehenden Kapitals generell nicht um bei der Einmalanlage sinnvoll und empfehlenswert ist, sondern sich das Diversifizieren ebenfalls beim regelmäßigen Vermögensaufbau lohnen kann.
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