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Minikredite für den kleinen Finanzierungsbedarf – das zeichnet Mikrokredite aus


Nicht immer benötigen Kreditsuchende eine größere Darlehenssumme, die zum Beispiel bei Ratenkrediten durchaus 10.000 oder 20.000 Euro betragen kann. Stattdessen ist oft ein deutlich kleinerer Darlehensbetrag ausreichend, beispielsweise nur wenige Hundert Euro. Zu diesem Zweck stellen zwar nicht die Banken, aber einige Spezialanbieter sogenannte Minikredite zur Verfügung. Was diese Darlehensart auszeichnet, wie Minikredite funktionieren und was Sie zu diesem Thema wissen sollten, das erfahren Sie in unserem Beitrag.

 

Welche Kredite bieten Banken ihren Kunden an?

 

Bei den Banken finden Sie zahlreiche Finanzierungslösungen, die vor allem für Privatkunden gedacht sind. In der Sparte bieten die Kreditinstitute mehrere Standardkredite an, insbesondere:

 

  • Dispositionskredit
  • Ratenkredit
  • Immobiliendarlehen

 

Darüber hinaus stellen manche Banken noch weitere Kreditarten für Privatkunden zur Verfügung, wie zum Beispiel Rahmenkredite, Abrufkredite, aber auch Avale und weitere Finanzierungsvarianten. Bis auf den Dispositionskredit, der bekanntlich eine genehmigte Kreditlinie auf dem Girokonto ist, haben nahezu alle anderen Darlehensarten einen Nachteil. Dieser besteht darin, dass die Mindestkreditsumme oft zwischen 3.000 und 5.000 Euro liegt. Wer also einen erheblich geringeren Kreditbedarf hat, wird bei den angeführten Kreditformen nicht fündig.

 

Worum handelt es sich bei Minikrediten?

 

Fernab der gewöhnlichen Ratenkredite stellen einige Spezialanbieter sogenannte Minikredite zur Verfügung. Diese werden häufig ebenfalls als Mikrokredite, manchmal auch als Kleinkredite, bezeichnet. In dem Zusammenhang gibt es einige, wesentliche Eigenschaften, durch die solche Minikredite gekennzeichnet sind. Je nach konkretem Angebot sind das normalerweise:

 

  • Online zu beantragen
  • Unkomplizierte Kreditvergabe, mitunter ohne Schufa-Auskunft
  • Darlehensbeträge: 100 bis 1.000 Euro
  • Sehr kurze Laufzeiten
  • Keine Sicherheiten notwendig

 

Lassen Sie uns auf diese Eigenschaften etwas näher eingehen. Zunächst einmal sind Minikredite ausschließlich Online-Kredite, die über das Internet beantragt werden. Darüber hinaus sind Mikrokredite auch für Kunden geeignet, die keine sehr gute Bonität haben. Manchmal wird keine Schufa-Auskunft eingeholt, sondern allenfalls ist ein Einkommensnachweis erforderlich.

 

Von den technischen Daten her sind Minikredite Darlehen, bei denen die mögliche Kreditsumme meistens zwischen 100 und 1.000 Euro liegt. Stammkunden können je nach Anbieter manchmal auch bis zu 2.000 Euro an Kreditsumme erhalten. Wichtig ist ebenfalls, dass es sich um sehr kurze Laufzeiten von in der Regel zwischen ein bis drei Monaten handelt. Die Zinssätze bewegen sich häufig im Bereich der Dispositionskredite und liegen etwa bei neun bis zwölf Prozent.

 

Welche Kosten verursacht ein Minikredit?

 

Bei Minikrediten gibt es mitunter mehrere Kostenarten, auf die Sie als Kreditnehmer achten sollten. Immer zahlen Sie Zinsen, was natürlich für jeden Kredit üblich ist. Auf welchem Niveau sich die Kreditzinsen bei Minikrediten bewegen, haben wir zuvor bereits erläutert. Bedenken Sie allerdings, dass die Zinsen in Euro vergleichsweise gering ausfallen, weil Sie die Minikredite für gewöhnlich nur ein bis drei Monate aufnehmen. Dazu ein Rechenbeispiel:

 

  • Minikredite: 1.000 Euro
  • Zinssatz: 10 %
  • Laufzeit: 2 Monate
  • Zinsen: 16,66 Euro

 

Aufgrund der Tatsache, dass Sie den Minikredit schon nach zwei Monaten zurückzahlen, müssen Sie für einen Darlehensbetrag von 1.000 nur knapp 17 Euro an Zinsen zahlen. Hinzu können allerdings noch weitere Kosten kommen, denn viele Minikredite Anbieter bieten kostenpflichtige Zusatzoptionen an, die mit einer Gebühr versehen sind.

 

Welche Zusatzoptionen gibt es bei Minikrediten?

 

Die Haupteinnahmen bestehen bei nicht wenigen Minikredit-Anbietern nicht unbedingt in den Zinsen, sondern in kostenpflichtigen Zusatzoptionen. Diese können sich durchaus auf 30 bis 80 Euro belaufen, je nach gewählter Option. Die Kunden werden zwar nicht dazu gezwungen, diese Zusatzoptionen zu buchen. Sie sind allerdings – insbesondere im Vergleich zum Standardangebot des jeweiligen Minikredit-Anbieters – mitunter durchaus attraktiv.

 

Typische Zusatzoptionen, die von einigen Minikredit-Anbieter zur Verfügung gestellt werden, sind:

 

  • Mehr-Raten-Option
  • Schnellere Abwicklung
  • Bonitätsnachweis

 

Interessant ist für einige Kreditnehmer die sogenannte Mehr-Raten-Option. Für gewöhnlich müssen Sie einen Minikredit in ein oder zwei Monaten wieder zurückzahlen. Mit der Mehr-Raten-Option räumt Ihnen der jeweilige Anbieter jedoch einen längeren Zeitraum ein, beispielsweise sechs Monate. Das ist insbesondere für Kreditnehmer interessant, die es vielleicht doch nicht schaffen werden, den Darlehensbetrag von beispielsweise 1.000 Euro in zwei Monatsraten zurückzuzahlen.

 

Eine ebenfalls durchaus beliebte Zusatzoption bezieht sich auf eine deutlich schnellere Abwicklung des Darlehensantrages. Während es beim Standardangebot zum Beispiel 15 Tage nach der Beantragung dauern kann, bis Sie das Geld auf Ihrem Konto haben, könnte eine solche Option dazu führen, dass zwischen Antrag und Auszahlung der Kreditsumme vielleicht nur fünf Tage vergehen.

 

Eine sogenannte Bonitätsbescheinigung bieten nur wenige Minikredit-Anbieter an. Diese beinhaltet, dass der Anbieter Ihre Bonität prüfen, Ihnen darüber eine Bescheinigung ausstellt, die Sie dann eventuell bei Banken vorlegen können. Diese Option wird allerdings nicht besonders häufig genutzt, sodass sie in der Praxis eher zu vernachlässigen ist.

 

Wann und für wen eignen sich Minikredite?

 

Minikredite sind eine spezielle Darlehensart, die für bestimmte Kundengruppen geeignet sind. Grundvoraussetzung ist, dass Sie nur einen geringen Finanzierungsbedarf haben, der für gewöhnlich nicht mehr als 1.000 Euro betragen darf. Darüber hinaus sind es insbesondere die folgenden Kreditsuchenden, für die Minikredite interessant sein können:

 

  • Dispositionskredit ausgeschöpft, nicht eingeräumt oder nicht gewünscht
  • Kurzfristiger und unkomplizierter Kapitalbedarf von einigen Hundert Euro
  • Negatives Merkmal in der Schufa
  • Größerer Geldeingang (außer der Reihe) in ein bis zwei Monaten

 

Ein weiterer Grund für die Aufnahme eines Minikredites kann ebenfalls darin bestehen, die Kreditlinie der Bank zu schonen. Da manche Minikredite nicht der Schufa gemeldet werden, bekommt zum Beispiel Ihre Hausbank nichts davon mit, dass Sie anderweitig ein Darlehen aufgenommen haben. Zudem ist der Minikredit normalerweise ohnehin in ein bis zwei Monaten bereits wieder erledigt, nachdem Sie ihn zurückgezahlt haben.

 

Minikredit-Anbieter vergleichen

 

Am Markt gibt es mittlerweile einige Minikredit-Anbieter, die sich im Hinblick auf die Konditionen unterscheiden. Das sind zum Beispiel:

 

  • Vexcash
  • Ofina
  • XpressCredit

 

Differenzen gibt es zum Beispiel bei den Zinssätzen, aber auch bei den Laufzeiten und meistens kostenpflichtigen Zusatzoptionen.

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