Nicht alle Kunden wollen langfristig Vermögen investieren, sondern manchmal stehen auch kurzfristige Gewinne im Vordergrund. Man spricht in dem Zusammenhang häufig vom Trading und vom Trader, der als Akteur am Markt aktiv ist. Unter anderem immer mehr junge Erwachsene interessieren sich für den Handel mit Aktien und anderen Finanzwerten, sodass sich das Trading zunehmend an Beliebtheit erfreut. Was allerdings selten funktioniert ist, ist mit dem Handel hohe Gewinne in kurzer Zeit zu generieren. Zudem gibt es einige typische Fehler, die leicht in den Anfängen passieren. Deswegen möchten wir in unserem Beitrag einige Trading Tipps für Anfänger geben, worauf diese in den ersten Wochen und Monaten achten sollten.
Was bedeutet Trading eigentlich?
Mit Trading ist in erster Linie der Handel bestimmter Finanzprodukte gemeint. Der zeitliche Horizont ist in dem Fall kurzfristig, sodass vor allen Dingen dann vom Trading gesprochen wird, wenn sich die Haltedauer der entsprechenden Basiswerte auf durchschnittlich einige Stunden bis mehrere Wochen beläuft. Geeignet zum Trading sind im Prinzip sämtliche Finanzprodukte, die einen Kurs bzw. Preis haben und auf die Anleger und Investoren insbesondere über die Börse einen Zugriff haben. Daher sind es vor allen Dingen die folgenden Finanzwerte, mit denen sich sehr gut handeln lässt:
- Aktien
- ETFs
- Devisen
- Rohstoffe
- CFDs
- Kryptowährungen
Anleihen und Investmentfonds haben zwar auch einen Kurs bzw. Preis, eigenen sich aber dennoch wenig für das Trading. Bei Anleihen sind in der Regel die Kursveränderungen zu gering und klassische Fondsanteile werden nicht an der Börse gehandelt, sondern lediglich über die entsprechende Fondsgesellschaft. Dann steht alternativ der ETF zur Verfügung, denn dort können Sie die Fondsanteile an der Börse kaufen und verkaufen. Das Ziel besteht beim Trading immer darin, von Kursgewinnen zu profitieren, sodass sich in kurzer Zeit eine möglichst gute Rendite ergibt. Lassen Sie uns zu den interessanten Ratschlägen kommen, die gerade Anfänger im Zusammenhang mit dem Trading beachten sollten.
Ratschlag 1: Finden Sie die den geeigneten Markt
Wie Sie im vorherigen Abschnitt erfahren haben, gibt es eine Reihe unterschiedlicher Kategorien von Finanzprodukten, die sich für das Trading eignet. Die entsprechenden Märkte, wie die jeweiligen Basiswerte auch genannt werden, unterscheiden sich allerdings in einigen Punkten. Das sind in erster Linie:
- Größe des Angebots
- Risiken
- Rendite
- Flexibilität und Liquidität
Insbesondere das Risiko ist ein wichtiger Punkt, den Sie unbedingt bei der Auswahl des für Sie geeigneten Marktes beachten sollten. So sind zum Beispiel insbesondere Kryptowährungen und Rohstoffe sehr volatil, haben also eine große Schwankungsbreite. Das ist identisch mit einem erhöhten Risiko, welches Sie beim Handel von Kryptowährungen und Rohstoffe eingehen. Wenn Sie stattdessen einen zumindest etwas sicheren Markt handeln möchten, dann eignen sich vor allen Dingen Aktien, Indizes und zum Teil Devisen, insbesondere die sogenannten Weltwährungen. Sie sollten dementsprechend an Ihren Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft festmachen, für welche Basiswerte Sie sich entscheiden.
Ratschlag 2: Starten Sie mit begrenztem Kapital
Ebenfalls wichtig ist, dass Sie zu Beginn beim Trading nicht zu viel Kapital einsetzen. Vor allen Dingen beim Handel mit CFDs, den sogenannten Differenzkontrakten, greift eine Hebelwirkung. Das bedeutet, dass der Broker Ihnen Geld leiht. Möchten Sie zum Beispiel Basiswerte im Gegenwert von 5.000 Euro handeln, müssen Sie bei einem Hebel von zum Beispiel 20:1 nur 250 Euro eigenes Geld einsetzen.
Zudem ist es in dem Zusammenhang sehr empfehlenswert, dass Sie auch beim Trading eine Diversifikation vornehmen. Das bedeutet, dass Sie normalerweise erst – insbesondere als Anfänger – möglichst nicht mehr als drei Prozent Ihres gesamten Kapitals, welches Sie für den Handel einsetzen möchten, in eine Position investieren. Das ist wichtig, denn gerade zu Beginn Ihrer Handelsaktivitäten werden Sie häufiger mit einzelnen Trades Verluste erleiden.
Ratschlag 3: Nutzen Sie unbedingt eine Handelsstrategie
Eines der größten Risiken beim Trading besteht darin, dass Sie dazu verleitet werden, emotional zu handeln. Das ist zwar menschlich verständlich, wenn Sie zum Beispiel merken, dass Sie mit Ihrem Handel in einer Position erhebliche Verluste erzielen würden. Trotzdem sollten Sie sich auch in solchen Situationen an Ihre Strategie halten, denn emotionales Handeln führt meistens zu – im Nachhinein unnötigen – lassen. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie sich für eine gute Handelsstrategie entscheiden und sich daran vor allen Dingen konsequent halten.
An den Märkten gibt es im Bereich Trading zahlreiche Strategien, die wiederum auf den Anlagezielen und die Risikobereitschaft abgestimmt sind. Das sind zum Beispiel:
- Trendfolgestrategie
- Trendumkehrstrategie
- Volatilitätsstrategie
- Scalping
- Swing Trading
Natürlich können Sie alternativ oder zusätzlich eine eigene Strategie entwickeln, was allerdings bei Anfängern wenig praxisnah ist. Dort macht es mehr Sinn, sich für eine der erprobten und existierende Strategien zu entscheiden.
Ratschlag 4: Nutzen Sie Indikatoren und Handelssignale
Eng in Verbindung mit der Handelsstrategie steht ein weiterer Ratschlag für Anfänger, nämlich Trading Indikatoren und Handelssignale zu nutzen. Worum handelt es sich dabei? Indikatoren sind im Prinzip Analysemittel, um einzuschätzen, ob Kurse zukünftig fallen oder steigen werden. Dabei untersuchen die Indikatoren für gewöhnlich bestimmte Kursverläufe innerhalb eines Charts, um so eine Aussage zu treffen, in welche Richtung und mit welcher Stärke sich der Kurs in näher Zukunft bewegen könnte.
Diese Indikatoren machen dann eine Aussage, die als Handelssignale bezeichnet werden. Stellt der Indikator zum Beispiel fest, dass ein Kurs sich in einem Aufwärtstrend befindet und dieser relativ gefestigt ist, würde sich daraus ein Kaufsignal ableiten. Für Sie als Anfänger sind vor allem einfach zu interpretierende Indikatoren wichtig. Auch hier gibt es an den Märkten wiederum eine vergleichsweise große Auswahl bei den Indikatoren, die sich zum Beispiel in die folgenden Gruppen einteilen lassen:
- Trendindikatoren
- Volumenindikatoren
- Volatilitätsindikatoren
- Oszillatoren
Sie sollten auch hier darauf achten, dass Sie möglichst leicht verständliche Indikatoren wählen. Sehr empfehlenswert sind zu Beginn Trendfolgeindikatoren, da es ohnehin statistisch wahrscheinlicher ist, dass sich ein einmal eingeschlagener Trend fortsetzt als dass dieser umgekehrt.
Ratschlag 5: Informationen austauschen, Demokonto nutzen und Communities in Anspruch nehmen
Ein sehr wichtiger Ratschlag im Zusammenhang mit dem Trading besteht gerade für Anfänger darin, möglichst viele Informationen zu sammeln, Wissen aufzubauen und Erfahrungen zu machen. Da es gerade zu Beginn häufiger Verluste geben wird, empfiehlt sich die Nutzung eines Demokontos. Dieses stellen nahezu alle Online-Broker zur Verfügung, die unter anderem den Handel mit Aktien, Devisen oder CFDs anbieten. Über dieses Testkonto haben Sie die Möglichkeit, nicht nur die Trading-Plattform kennenzulernen, sondern die Funktion der Märkte und einzelner Basiswerte mit sämtlichen Analysemethoden zu verstehen.
Am besten nehmen Sie ein zeitlich unbefristet Demokonto in Anspruch, da Sie dann auch während des Echthandels immer wieder die Möglichkeit haben, zum Beispiel Strategien über das Demokonto zu testen und zu verfeinern. Ebenfalls hilfreich ist ein Informationsaustausch mit anderen Tradern, beispielsweise über Foren und Communities. In dem Bereich gibt es zum Beispiel das sogenanntes Social-Trading, welches es Ihnen unter anderem ermöglicht, Trades von erfahrenen Händlern einzusehen und zu kopieren. Auf jeden Fall sammeln Sie mit jeder Handelsaktivität Erfahrungen und sollten daher in regelmäßigen Abständen in die Analyse gehen, warum manche Trades weniger und manche besser funktioniert haben.
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