Beim regelmäßigen Vermögensaufbau stehen Sparern an den Finanzmärkten einige Produkte zur Verfügung. Diese werden zum Beispiel von Banken, Fondsgesellschaften oder auch Bausparkassen angeboten. Daher ist es nicht einfach, sich zum einen für die richtige Sparrate und zum anderen für den am besten geeigneten Sparplan zu entscheiden. Daher möchten wir Ihnen im folgenden Beitrag zumindest einen Überblick darüber geben, welche Sparverträge es am Markt gibt und worauf Sie bei der jeweiligen Variante achten sollten.
Was bedeutet Vermögensaufbau im Allgemeinen?
Landläufig ist mit dem Vermögensaufbau gemeint, dass nicht bereits ein großer Kapitalbetrag vorhanden ist, sondern Sie quasi von null an beginnen, nach und nach sukzessive Geld anzusparen. Es geht demzufolge um regelmäßiges Sparen, was zum Beispiel die folgenden Ziele verfolgen kann:
- Aufbau private Altersvorsorge
- Zwecksparen
- Rücklagen bilden
Diese Ziele sind auch in der Hinsicht wichtig, als dass sie bei der Auswahl des geeigneten Sparplans eine Rolle spielen. Beim Zwecksparen zum Beispiel kommt es auf eine höhere Sicherheit an, weil Sie das angesammelte Guthaben beispielsweise in fünf Jahren benötigen. Soll es sich hingegen um den Aufbau einer privaten Altersvorsorge handeln, haben deutlich länger Zeit, sodass auch rentablere Anlageformen mit einem etwas höheren Risiko gut geeignet sein können.
Vermögensaufbau funktioniert in der Praxis so, dass Sie sich zunächst für einen Sparvertrag entscheiden und dort – zum Beispiel monatlich – Beiträge einzahlen. Diese fließen zum Beispiel in ein Depot, wenn Aktien oder Fondsanteile erworben werden. Auf diese Weise wird Ihr Vermögen immer größer, zumal meistens noch Erträge hinzu kommen. Das sind insbesondere, Dividenden und natürlich können bei einigen Sparplan-Arten auch Kursgewinne entstehen.
Welche Sparplänen gibt es am Markt?
Es gibt am Markt mittlerweile eine Reihe unterschiedlicher Sparverträge, die sich vor allem darin unterscheiden, wie Ihr eingezahltes Geld investiert wird. Dabei gibt es zum Teil erhebliche Differenzen im Hinblick auf Rendite, Sicherheit, Flexibilität und Verfügbarkeit des Geldes. Vor diesem Hintergrund sind es vor allem die folgenden Finanzprodukte, die dem regelmäßigen Vermögensaufbau dienen können:
- Banksparplan
- Bausparvertrag
- ETF-Sparplan
- Fondssparplan
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Edelmetallsparplan
- Aktiensparplan
Wie Sie alleine an dieser an dieser Auflistung erkennen, fällt die Auswahl nicht immer leicht. Sie sollten sich vor allen Dingen an Ihrem Sparziel, Ihrem Anlegertyp und Ihrer Einstellung zu Risiken und Erträgen orientieren, welche der zuvor genannten Varianten für Sie die beste Lösung darstellt. Mit einigen dieser vorgestellten Sparpläne möchten wir uns jetzt näher beschäftigen.
Banksparplan und Bausparvertrag: Relativ geringe Rendite beim Ansparen
Den Banksparplan haben mittlerweile nicht ohne Grund zahlreiche Kreditinstitute aus dem Programm genommen. Im Wesentlichen zeichnen sich sowohl Banksparplan als auch Bausparvertrag zwar als sehr sichere Form des Vermögensaufbaus aus. Allerdings ist auf der anderen Seite die Rendite vergleichsweise gering, auch wenn die Zinsen momentan wieder ansteigen. Den Bausparvertrag sollten Sie ohnehin nicht als reinen Sparvertrag nutzen, sondern lediglich dann, wenn Sie anschließend auch das zinsgünstige Bauspardarlehen in Anspruch nehmen wollen. Daher sind sowohl Banksparplan als auch Bausparvertrag heutzutage sicherlich keine Produkte mehr, die für einen langfristigen Vermögensaufbau gut geeignet sind.
Private Rentenversicherung und Kapitallebensversicherung: Relativ hohen Kosten für Sparer
Sowohl bei der Kapitallebens- als auch bei der privaten Rentenversicherung stellen die Versicherungsunternehmen heutzutage mehrere Varianten zur Verfügung. Das sind insbesondere:
- Klassische private Rentenversicherung
- Fondsgebundene Rentenversicherung
- Konventionelle Kapitallebensversicherung
- Fondsgebundene Kapitallebensversicherung
- Britische Lebensversicherung (mit Aktien)
Man muss natürlich zwischen diesen Varianten unterscheiden, denn beispielsweise mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung erzielen Sie durchschnittlich bessere Erträge als mit der klassischen Variante. Alle Versicherungsprodukte dieser Art habe jedoch gemeinsam, dass die Kosten für den Sparer vergleichsweise hoch sind. Dies lässt sich am Beispiel der Kapitallebensversicherung verdeutlichen, die häufig folgende Kosten beinhaltet:
- Abschlussprovision
- Verwaltungskosten
- Risikoprämie
- Fondskosten (falls gebundene LV)
Alleine die Abschlussprovision beläuft sich nicht selten auf 24 bis 36 Monatsbeiträge. Hinzu kommt, dass zum Beispiel bei der Kapitallebensversicherung, dass rechnerisch zwischen 20 bis 25 Prozent Ihrer monatlichen Sparverträge alleine für die Risikoprämie und den Kostenanteil verwendet werden. Darüber hinaus ist die Rendite eher im durchschnittlichen Bereich angesiedelt, sodass beide Finanzprodukte unserer Auffassung nach keine ideale Lösung zum regelmäßigen Vermögensaufbau auf langfristige Sicht darstellen.
Fonds- und ETF-Sparplan: Für viele Sparer die beste Alternative
Kommen wir jetzt zu zwei Sparplanarten, die für viele Sparer schon seit Jahren die beste Alternative darstellen, wenn es um den regelmäßigen Vermögensaufbau ab monatlich 50 Euro geht. Sie können sich zum Beispiel für offene Fonds entscheiden, die dann im Rahmen eines Fondssparplans regelmäßig gekauft werden. Dort haben Sie die Auswahl zwischen den folgenden Fondsarten:
- Geldmarktfonds
- Rentenfonds
- Offene Immobilienfonds
- Aktienfonds
- Mischfonds
Vorteil der Anteile an offenen Fonds ist, dass Sie eine breite Risikostreuung nutzen, denn innerhalb des Fondsportfolios befinden sich immer zahlreiche Basiswerte, zum Beispiel 40, 50 oder noch mehr Aktien. Die durchschnittliche Rendite ist relativ gut. Allerdings gehört es zum wesentlichen Nachteil offener Fonds, dass aufgrund des aktiven Managements vergleichsweise hohe Gebühren von teilweise über zwei Prozent jährlich anfallen.
Wenn Sie deutlich kostengünstiger Vermögen aufbauen möchten, jedoch trotzdem im Bereich Fonds bleiben wollen, dann sind insbesondere sogenannte ETFs (Indexfonds) sehr gut geeignet. An der Stelle können Sie einen ETF-Sparplan nutzen und entscheiden sich lediglich für die gewünschten Indexfonds, deren Anteile Sie gerne regelmäßig kaufen möchten. Mit durchschnittlich unter 0,6 Prozent ist die Kostenquote bei den ETFs erheblich geringer.
Daher kommt es in der Praxis nicht selten vor, dass Indexfonds im Durchschnitt eine höhere Rendite als aktiv gemanagte Fonds aufweisen. Zudem sind ETF- und Fonds-Sparpläne flexibel, weil Sie die Fonds jederzeit verändern können und es in der Regel auch keine festen Laufzeiten gibt. Die Rendite kann sich sowohl bei Fonds- als auch bei ETF-Sparplänen (Durchschnitt) sehen lassen, den je nach Art des Fonds beläuft sie sich durchaus im Bereich zwischen 5,0 und 7,5 Prozent.
Sparpläne für Individualisten: Aktien- und Edelmetallsparplan
Am Ende unseres Beitrages möchten wir Ihnen noch zwei Sparverträge vorstellen, die sich vor allem für Individualisten und Sparer eignen, die sich am entsprechenden Markt etwas auskennen. So haben Sie seit geraumer Zeit bei vielen Banken und Brokern die Möglichkeit, einen Aktiensparplan einzurichten. Sie entscheiden sich in dem Fall für einzelne Aktienwerte, die Sie zum Beispiel monatlich kaufen möchten. Im Gegensatz zum Fondssparplan gibt es daher keine Risikostreuung und Diversifikation, was ein höheres Risiko bedeutet.
Wenn Sie allerdings ein gutes Händchen haben und sich für die „richtigen“ Aktien entscheiden, kann die Rendite durchaus höher als beim Fonds- oder ETF-Sparplan ausfallen. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Edelmetallsparplan, wobei dieser allerdings weniger anspruchsvoll ist. Sie entscheiden sich in dem Fall zum Beispiel dafür, die Edelmetalle physisch zu erwerben als:
- Goldbarren
- Silberbarren
- Goldmünzen
- Silbermünzen
Die Wertsteigerung hängt dementsprechend ausschließlich davon ab, wie sich die Preise für das entsprechende Edelmetall entwickeln. Da Gold, Silber und andere Edelmetalle inflationsgeschützt sind, ist dies sicherlich eine gute Möglichkeit, regelmäßig Vermögen aufzubauen.
Nachteilig kann es allerdings sowohl beim Edelmetall- als auch beim Aktiensparplan sein, dass es sich um nicht riesterfähige Produkte handelt. Gleiches gilt übrigens ebenfalls für die Kapitallebensversicherung. Sollten Sie die Riester-Förderung mit dem geplanten Vermögensaufbau verbinden wollen, würden diese Sparverträge wegfallen. Stattdessen müssen Sie sich für andere, von uns genannte Varianten entscheiden, wie zum Beispiel Fonds- oder ETF-Sparpläne, den Banksparplan oder auch die private Rentenversicherung.
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