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Schutz Ihrer Kunden- und Bankdaten – das können Verbraucher tun


Hackerangriffe und sonstigen Attacken, die auf Ihre sensiblen Bank- und Kontodaten abzielen, nehmen nach wie vor zu. Eine Methode ist das sogenannte Phishing, bei dem Betrüger über das Internet versuchen, an die Zugangsdaten der Kunden zu gelangen. Allerdings sind Verbraucher solchen Angriffen und Betrugsversuchen zum Glück nicht schutzlos ausgeliefert. Mit einigen Maßnahmen ist es möglich, das Risiko deutlich zu reduzieren, dass Sie Opfer einer entsprechenden Betrugsmasche werden. Welche Mittel dazu zur Verfügung stehen, möchten wir in unserem Beitrag näher erläutern.

 

Welche sensiblen Daten von der Bank gibt es überhaupt?

 

Bevor Sie Maßnahmen ergreifen können, wie Sie Ihre Bank- und Kontodaten schützen können, müssen Sie zunächst einmal wissen, welche Daten davon betroffen sind. Generell geht es hier um Zugangsdaten, mit denen es Betrüger auf die eine oder andere Art und Weise schaffen, Ihr Geld oder andere Vermögensgegenstände zu stehlen. In erster Linie sind es die folgenden Daten, die in den Bereich der Bank- und Kontodaten fallen und damit zur Sparte der schützenswerten Daten gehören:

 

  • Kreditkartendaten
  • Zugangsdaten für das Online-Banking
  • Login-Daten für andere Konten und Depots
  • Transaktionsnummern (TANs)
  • Kontonummern bzw. IBAN
  • Persönliche Daten wie Name und Anschrift

 

Wie Sie an dieser Auflistung bereits erkennen, gibt es eine ganze Reihe von Bank- und Kontodaten, die Täter entwenden und anschließend missbräuchlich nutzen können. Welche Schutzmaßnahmen es für die einzelnen Maschen gibt, darauf möchten wir jetzt näher eingehen.

 

Kreditkartendaten schützen: Vorsicht bei kleineren Onlineshops

 

Insbesondere Kreditkartendaten kursieren zu Tausenden im sogenannten Darknet, über welches diese von Betrügern an meistens andere Betrüger verkauft werden. Sind die Kreditkartendaten erst einmal gestohlen, gibt es kaum noch eine Möglichkeit, diese wieder von den entsprechenden Internetseiten zu löschen. Deshalb ist es umso wichtiger, sehr vorsichtig mit den eigenen Kreditkartendaten umzugehen. Dazu zählen:

 

  • Kreditkartennummer
  • Prüfziffer
  • Geheimzahl zur Kreditkarte
  • Verfallsdatum

 

Das Risiko von Kartenmissbrauch bzw. konkret, dass Ihre Kreditkarten gehackt werden, können Sie zumindest dadurch reduzieren, dass Sie genau überlegen, in welchen Onlineshops und anderen Zahlstellen Sie die Karte nutzen. Handelt es sich zum Beispiel um eine relativ kleine Webseite bzw. einen Internetshop, haben die entsprechende Unternehmen oft nicht die ausreichenden Mittel zur Verfügung, um sich zum Beispiel gegen Hackerangriffe in größerem Umfang zu schützen.

 

Das bedeutet, dass es dort vergleichsweise einfach sein dürfte, die Kreditkartendaten und andere Kundendaten zu stehlen. In solch kleineren Shops nutzen Sie besser Zahlungsmethoden, bei denen eine eventuelle, unseriöse Abbuchung rückgängig gemacht werden kann. Das gilt zum Beispiel bei Zahlungen mittels PayPal oder per Lastschrifteinzug.

 

Schutz vor Phishing: Nicht auf Links unbekannter E-Mails oder Nachrichten klicken

 

Die mittlerweile am häufigsten verbreitete Masche, wenn es Betrügern darum geht, Ihre Bank- und Kontodaten zu stehlen, ist das sogenannte Phishing. Wortwörtlich versuchen die Täter in dem Fall, Ihre sensiblen Daten zu fischen. Das geschieht in aller Regel dadurch, dass Sie durch einen Link dazu verleitet werden, eine gefälschte Webseite aufzusuchen.

 

Dort sollen Sie fast immer Ihre Zugangsdaten zum Online-Banking oder auch für das Wertpapierdepot eingehen, sodass die Betrüger die entsprechenden Eingaben leicht mitlesen und nachverfolgen können. Leider werden die Täter immer einfallsreicher, sodass die entsprechenden E-Mails oder Nachrichten auf Social-Media Kanälen leicht mit den entsprechenden Originalen zu verwechseln sind.

 

Dennoch gibt es nach wie vor die Möglichkeit, wie zum Beispiel eine echte von einer unechten E-Mail zu unterscheiden ist, die so angeblich von Ihrer Bank oder einem anderen Finanzdienstleister stammt. Sogenannte Fake-E-Mails fallen nach wie vor häufiger durch die folgenden Eigenschaften auf:

 

  • Keine persönliche Ansprache des Kunden
  • Rechtschreibprüfung Grammatikfehler
  • Zeitdruck wird aufgebaut („Handeln Sie jetzt“)
  • Fehlende oder falsche Kontaktdaten der Bank als Signatur in der E-Mail

 

Wenn Sie in dem Fall auf Nummer sicher gehen möchten, ob die E-Mail oder auch eine Nachricht tatsächlich von Ihrer Bank stammt, gibt es einen einfachen Weg: Rufen Sie das entsprechende Kreditinstitut an, denn der Mitarbeiter kann Ihnen relativ schnell sagen, ob die E-Mail tatsächlich von der Bank stammt oder nicht.

 

Keine Passwörter und Zugangsdaten online oder auf dem PC speichern

 

Eine wichtige Schutzmaßnahme vor dem Diebstahl und Missbrauch Ihrer sensiblen Konto- und Bankdaten besteht darin, dass Sie weder Passwörter noch weitere Zugangsdaten online speichern. Damit machen Sie es Hackern relativ einfach. Gleiches gilt im Grunde für Speicherung dieser Daten auf der Festplatte des PC oder des Laptops. Im besten Fall kennen Sie Ihre Zugangsdaten komplett auswendig. Wenn Sie diese dennoch sicherheitshalber notieren möchten, können Sie das am besten auf klassische Art und Weise, indem Sie Zuhause einen Zettel schreiben und diesen zum Beispiel an einem sicheren Ort verfahren.

 

Skimming am Geldautomaten: Vorsicht bei Eingabe Ihrer Geheimzahl

 

Eine relativ alte, aber nach wie vor häufiger genutzte Betrugsmasche, ist das Skimming. Auch in dem Fall geht es um Ihre sensiblen Bank- und Kontodaten, insbesondere um Ihre Geheimnummer zur girocard oder zur Kreditkarte. Beim Skimming gibt es mehrere Methoden, sodass Sie auf unterschiedliche Dinge achten müssen, wenn Sie sich vor dieser Betrugsmasche schützen möchten. Die Methoden der Betrüger sind:

 

  • Manipulation der Tastatur am Geldautomaten
  • Am Geldautomaten wird eine Kamera installiert (unbemerkt)
  • Jemand schaut Ihnen bei Eingabe Ihrer PIN über die Schulter

 

Wenn Sie die Filiale einer Bank mit einem Geldautomaten betreten oder sich an einem Ausgabeautomaten im Außenbereich mit Bargeld versorgen möchten, sollten Sie darauf achten, dass Ihnen bei Eingabe Ihrer PIN niemand über die Schulter schauen kann. Die Manipulation der Tastatur lässt sich häufig genauso wenig erkennen, als wenn die Täter unbemerkt eine Kamera am Geldautomaten anbringen.

 

Diese zeichnet übrigens anschließend die Eingabe Ihrer PIN und zum Teil auch die Kontodaten auf. Gegen diese Betrugsmasche hilft im Prinzip nur, dass Sie sich den Geldautomaten vor Eingabe der Geheimzahl etwas genauer betrachten. Manchmal gibt es doch Hinweise auf die Manipulation, sodass Sie den Geldausgabeautomaten zumindest in groben Augenschein nehmen sollten.

 

Anti-Viren-Programm unverzichtbar

 

Generell sollten Sie zum Schutz Ihrer Online-Daten nicht auf ein Anti-Viren-Programm verzichten. Dieses erkennt viele Viren und Trojaner, die sonst auch im Banking-Bereich Schaden anrichten können. Zudem sollten Sie das Programm mit den Virendefinitionen stets up-to-date halten. Beachten Sie allerdings, dass Phishing auf gefälschten Seiten oft nicht von den Programmen erkannt wird, weil Sie aktiv einen Link anklicken und die Daten „freiwillig“ auf der Webseiten eingeben.

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