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Handelssignale & Indikatoren – wie funktionieren und was bringen sie?


Ein großes Thema im Zusammenhang mit dem Handel von Aktien und anderen Basiswerten sind zum einen Indikatoren und die sich zum anderen daraus ableitenden Trading Signale. Nicht selten wird insbesondere im Internet damit geworden, dass Sie durch die richtige Interpretation sogenannter Handelsindikatoren ein erfolgreicher Trader werden können und mit etwas Glück und Geschick damit sogar Ihren monatlichen Lebensunterhalt bestreiten könnten. Wir möchten daher im folgenden Beitrag näher darauf eingehen, wie Indikatoren sowie Handelssignale funktionieren und ob diese in der Tat etwas bringen, damit Sie dann mit dem Aktien-Investment Gewinne erzielen.

 

Investment vs. Trading: Was ist der Unterschied?

 

Lassen Sie uns zunächst auf einen wichtigen Unterschied eingehen, denn die Begriffe Investment und Trading werden häufig – fälschlicherweise – synonym verwendet. Im Allgemeinen ist allerdings mit dem Trading der kurzfristige Handel von Basiswerten gemeint. Kurzfristig bedeutet in dem Zusammenhang, dass die Haltedauer der Aktien oder sonstigen Basiswerte in der Regel nur wenige Tage bis mehrere Wochen ist. Beim Trading stehen deshalb Spekulationen im Vordergrund, nämlich dass Sie in möglichst kurzer Zeit höhere Gewinne generieren. Das funktioniert insbesondere mit den folgenden Finanzprodukten, die bestens zum Handel geeignet sind:

 

  • Kryptowährungen
  • CFDs
  • Rohstoffe
  • Devisen
  • Aktien

 

Definitiv zu unterscheiden vom Trading sind das Investieren und auch der Vermögensaufbau. In beiden Fällen handelt es sich um langfristige Aktionen. Bei einem Investment in Aktien zum Beispiel sprechen wir in der Regel von mehreren Jahren und zum Teil Jahrzehnten, die Sie die entsprechenden Wertpapiere in Ihrem Depot haben. Gleiches gilt für den Vermögensaufbau, denn auch in dem Fall liegt der Anlagehorizont normalerweise oberhalb von zehn Jahren. Dieser Unterschied ist deshalb wichtig, weil Indikatoren und Trading Signale für ein längerfristiges Investment wenig von Bedeutung sind, sondern stattdessen für den kurzfristigen Handel.

 

Was sind Indikatoren?

 

Lassen Sie uns jetzt näher darauf eingehen, worum es sich bei Indikatoren handelt und wie diese funktionieren. Noch einmal zur Verdeutlichung: Solche Handelsindikatoren sind bei einem längerfristigen Investment deshalb wenig sinnvoll, weil Sie die Wertpapiere dann ohnehin über viele Jahre halten möchten. Deshalb spielen die Aussagen der Indikatoren auch kaum eine Rolle, da Sie keine günstigen Ein- oder Ausstiegszeitpunkte brauchen. Richtig eingesetzt können Indikatoren dabei helfen, dass Sie richtige Entscheidungen beim Handel mit Aktien und anderen Basiswerten treffen.

 

Etwas vereinfacht dargestellt untersuchen Indikatoren bestimmte Kursbewegungen und beziehen sich dabei häufig auf die Vergangenheit, um so Parallelen zur Gegenwart zu erkennen. Bekannt ist vielen Tradern, dass es eine Reihe unterschiedlicher Indikatoren gibt, die sich auf ebenfalls verschiedene Elemente an den Märkten beziehen. Einteilen lassen sich die Handelsindikatoren zum Beispiel danach, welche Aussage sie treffen. So gibt es insbesondere:

 

  • Volatilitätsindikatoren
  • Trendindikatoren
  • Oszillationen
  • Volumenindikatoren

 

Nehmen wir als Beispiel die sogenannten Trendindikatoren. Diese treffen bei der Analyse von Kursverläufen die Aussage, ob sich momentan ein Trend zeigt und oftmals ebenso, in welche Richtung dieser geht. Sie erhalten dann im Anschluss Handelssignale, wenn der Indikator zum Beispiel einen intakten Aufwärtstrend zeigt. Auf diese Weise funktionieren sämtliche Indikatoren, ebenso die Oszillatoren.

 

Das wesentliche Merkmal der Oszillatoren ist, dass diese eine Aussage dazu treffen, ob der von Ihnen gehandelte Basiswert momentan am Markt überkauft oder überverkauft ist. Überkauft bedeutet, dass im Prinzip zu optimistisch agiert wird und der Kurs des entsprechenden Basiswertes oberhalb seines inneren Wertes liegt. Ein überkaufter Markt ist im Bereich Trading ein Signal dafür, dass sich die Kurse in naher Zukunft drehen und entsprechend fallen könnten.

 

Wie hängen Indikatoren und Handelssignale zusammen?

 

Wenn von Indikatoren gesprochen wird, dann fällt nahezu zwangsläufig in dem Zusammenhang meistens der Begriff der Handelssignale. Diese werden häufig ebenso als Trading Signale bezeichnet. Wie der Name bereits vermuten lässt, haben die Trading Signale die Aufgabe, dem Trader etwas anzuzeigen. Im Wesentlichen gibt es drei Hauptsignale, nämlich:

 

  • Kaufsignal
  • Verkaufssignal
  • Halten-Signal

 

Wie aber hängen nun die Handelssignale eigentlich mit den Indikatoren zusammen? Die Erklärung ist relativ einfach: Die Indikatoren haben wir zuvor bereits beschrieben. Sie haben die Aufgabe, Kurse und auch Chartverläufe zu analysieren. Stellt der Indikator dann eine Auffälligkeit oder Unregelmäßigkeit fest, folgt daraus ein Handelssignal. Man kann entsprechend verkürzt sagen, dass die Indikatoren selbst die entsprechenden Kauf- und Verkaufssignale erzeugen.

 

Welche Aussagen machen die Handelsindikatoren im Allgemeinen?

 

Indikatoren werden beim Trading häufig verwendet und sind meistens Teil einer Handelsstrategie. Interessant ist für Trader vor allem, welche Aussagen sich mit den Handelsindikatoren treffen lassen. Daraus wiederum leiten sich die Kauf- oder Verkaufssignale ab. Was der jeweilige Indikator misst, hängt insbesondere von dessen Art und Rubrik ab, in welche er sich einordnen lässt. Wenn wir uns sämtliche Handelsindikatoren an den Märkten betrachten, von denen es übrigens mehr als 50 gibt, treffen diese insbesondere die folgenden Aussagen:

 

  • Ist ein Basiswert überkauft oder überverkauft?
  • Gibt es einen Trend?
  • Handelt es sich um einen Aufwärts- oder Abwärtstrend?
  • Trendstärke?
  • Steht eine eventuelle Trendumkehr bevor?
  • Wie hoch ist die Volatilität des Basiswertes?
  • Wie entwickelt sich das Handelsvolumen?

 

Die meisten Indikatoren sollten übrigens mit ihren Aussagen nicht alleine betrachtet werden. Wenn Sie sich zum Beispiel entscheiden, ob Sie einen bestimmten Basiswert kaufen, verkaufen oder die Position halten möchten, sollten Sie möglichst immer mindestens zwei Indikatoren miteinander kombinieren. Stimmen die Aussagen beider Handelsindikatoren überein, haben Sie damit ein vergleichsweise zuverlässiges Signal. Sind die Aussagen der Indikatoren hingegen widersprüchlich, sollten Sie entweder noch weitere Handelsindikatoren zurate ziehen oder sich für einen anderen Basiswert entscheiden.

 

Wie zuverlässig sind Indikatoren und Handelssignale?

 

Vielleicht vermuten Sie bereits, dass zwar Indikatoren und die resultierenden Handelssignale auf der einen Seite eine Hilfe beim Trading sein können. Auf der anderen Seite kann es jedoch keine Garantien oder zu 100 Prozent zuverlässige Indikatoren geben. Das wäre schlichtweg zu einfach, denn die Märkte reagieren nicht immer so, wie es aus fundamentaler Sicht logisch wäre. Gute Handelsindikatoren schaffen es, eine richtige Vorhersage mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 60 bis 70 Prozent zu treffen.

 

Das ist bereits ein vergleichsweise guter Wert. Die Trefferquote können Sie – wie zuvor angeführt – selbst erhöhen, indem Sie mehrere Trading Indikatoren miteinander kombinieren. Zudem hängt die Zuverlässigkeit der Indikatoren von mehreren Faktoren ab, insbesondere:

 

  • Perioden der Betrachtung
  • Volatile und wenig volatile Märkte
  • Eindeutig oder zweifelhafte Trends
  • Gehandelte Basiswerte

 

Als Fazit lässt sich festhalten, dass Handelsindikatoren zwar einerseits eine gute Hilfe sein können. Auf der anderen Seite sind sie nicht immer zuverlässig. Sie sollten sich als Trader niemals auf einzelne Indikatoren verlassen oder gar von Wahrscheinlichkeiten oberhalb von 80 Prozent ausgehen.

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