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Investment in Kryptowährungen – wie funktioniert Cloud-Mining?


Die weitaus größte Anzahl aller Anleger in Deutschland, die sich mit dem Thema Kryptowährungen beschäftigen, sehen die Coins als reine Spekulation an. Dabei besteht nicht selten die grundlegende Idee darin, auch längerfristig in die digitalen Währungen zu investieren. Das ist auch heute noch mit nur wenigen Finanzprodukten möglich, beispielsweise durch die Anlage in Krypto-Fonds oder sogenannte Kryptoaktien. Manche Anleger stoßen dann allerdings auf das Cloud-Mining, mit dem auch längerfristige Investitionen möglich sein sollen. Wir möchten uns im Beitrag daher mit diesem Thema beschäftigen. Sie erfahren, was laut Cloud-Mining ist, worin der Unterschied zum Solo-Mining besteht und wie diese Form der Geldanlage im Detail funktioniert.

 

Was bedeutet Mining bei Kryptowährungen?

 

Wenn der Fachbegriff Mining verwendet wird, dann ist gemeint, dass mittels Computer neue Coins einer bestimmten Kryptowährung geschaffen werden. Man spricht alternativ häufig ebenso davon, dass Coins geschürft werden. Mining ist demzufolge nichts anderes, als dass über leistungsstarke Rechner mathematische Algorithmen gelöst werden, sodass anschließend als Belohnung ein neuer Coins generiert wird. Mit dem Mining können Sie dementsprechend Geld verdienen, weil natürlich die so erstellten Coins verkauft werden können.

 

Was ist das Solo-Mining?

 

Vom Solo-Mining sprechen wir, wenn eine einzelne Person das Schürfen neuer Coins eigenständig und unabhängig durchführt. In den Anfängen der Kryptowährungen gab es zahlreiche Solo-Miner. Das waren in erster Linie Privatpersonen, die zum Beispiel nach Feierabend an ihrem Rechner neue Coins generiert haben. Heutzutage ist das Solo-Mining allerdings unattraktiv geworden. Das ist insbesondere auf die enorm gestiegenen Stromkosten zurückzuführen. Zudem werden immer mehr leistungsstärkere Rechner benötigt, sodass die Hardware ebenfalls heutzutage teurer als noch vor zehn Jahren ist. Zusammengefasst sprechen demnach vorrangig die folgenden Punkte gegen das Solo-Mining:

 

  1. Hoher Stromverbrauch / Stromkosten
  2. Teure, leistungsstärkere Rechner werden benötigt
  3. Hohes Risiko, was den Wert einzelner Kryptowährungen angeht

 

Cloud-Mining vs. Solo-Mining: was sind die Unterschiede?

 

Neben dem Solo-Mining gibt es mittlerweile seit über fünf Jahren das sogenannte Cloud-Mining. Der wesentliche Unterschied zum Solo-Mining besteht darin, dass Sie selbst als Anleger keine Coins generieren müssen. Sie benötigen dementsprechend weder die Software noch die Hardware, die für gewöhnlich zum Schürfen der Coins zur Verfügung stehen muss. Stattdessen investieren Sie ausschließlich Kapital, welches an den Cloud-Mining Anbieter transferiert wird.

 

Das Cloud-Mining selbst bedeutet nichts anderes, als dass der Anbieter eine Reihe von Rechnern zusammenschließt, die dann das Generieren neuer Coins übernehmen. Cloud-Mining meint demnach, dass die Anbieter die Aufgabe übernehmen, mittels der leistungsstarken Rechner Coins zu generieren. Das Schürfen der Coins wird sozusagen ausgelagert, nämlich an den Cloud-Mining Anbieter.

 

Wie funktioniert Cloud-Mining – Schritt für Schritt

 

Zunächst einmal ist es interessant zu wissen, dass Sie mittels Cloud-Mining tatsächlich längerfristiger in Kryptowährungen investieren können. Es handelt sich dann nicht um eine Spekulation, als wenn Sie an der Krypto-Börse kurzfristig Coins kaufen und diese zum Beispiel wenige Tage oder Wochen später wieder verkaufen. Wie das Cloud-Mining im Detail funktioniert, lässt sich sehr gut an dem folgenden Schema verdeutlichen, welches gleichzeitig eine Schritt-für-Schritt Abfolge des gesamten Vorgangs darstellt:

 

  1. Cloud-Mining Anbieter sammelt Kapital ein
  2. Cloud-Mining Anbieter erwirbt leistungsstarke Rechner
  3. Cloud-Mining Anbieter generiert neue Coins
  4. Investoren erhalten Erträge
  5. Investoren erhalten ihre Einlage zurück

 

Das ist grob dargestellt der Ablauf beim Cloud-Mining. Zunächst sammelt der Cloud-Mining Anbieter also entweder Kapital ein oder hat selbst Gelder zur Verfügung, um die benötigten, leistungsstarken Rechner zu erwerben. Im Anschluss daran beginnt die Arbeit, nämlich das Generieren neuer Coins einer bestimmten Kryptowährung. Interessierte Anleger können Geld an den Cloud-Mining Anbieter überweisen, welches dieser entweder für die Anschaffung der Rechner oder für laufende Kosten, wie zum Beispiel Stromkosten, verwendet.

 

Die durch das Mining generiert Coins werden von Zeit zu Zeit verkauft, also faktisch in Euro umgewandelt. Zudem werden – oftmals jährlich – regelmäßige Erträge an die Anleger ausgeschüttet. Das passiert häufig nicht in Euro, sondern stattdessen wird eine bestimmte Anzahl der Coins gutgeschrieben. Das bedeutet auch, dass Sie häufig als Anleger beim Cloud-Mining ein Wallet benötigen, auf welches die Coins der Kryptowährungen transferiert werden können. Der letzte Schritt beim Ablauf besteht darin, dass Sie nach meistens einigen Jahren Ihre Anlagesumme zurückerhalten. Das kann ebenfalls oft in Coins, manchmal allerdings auch in Euro geschehen.

 

Ob Sie eine Rendite erzielen und wie hoch diese ist, hängt ausschließlich davon ab, wie erfolgreich der Cloud-Mining Anbieter arbeitet. Weitere Faktoren haben ebenfalls einen Einfluss, sodass es zusammengefasst von den folgenden Einflussfaktoren abhängt, ob Sie mit dem Cloud-Mining eine Rendite erzielen und falls ja, wie hoch diese ausfällt:

 

  • Kosten beim Cloud-Mining Anbieter
  • Effektivität beim Mining
  • Preisentwicklung bei der Kryptowährung

 

Ganz entscheidend ist also, wie sich der Preis der entsprechenden Kryptowährungen entwickelt. Wer beispielsweise als Cloud-Mining Anbieter vor fünf Jahren Bitcoins geschürft hat, dürfte bis heute hohe Gewinne generiert haben. Diese sind vor allem auf die erheblichen Preissteigerungen bei dieser digitalen Währung zurückzuführen. Wenn ein Cloud-Mining Anbieter jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg Coins generiert und deren Wert immer weiter fällt, kann das dazu führen, dass sogar Verluste entstehen. In dem Fall würden Sie als Anleger voraussichtlich keine Erträge erhalten und müssten zudem eventuell sogar um Ihr Kapital bangen. Das zeigt uns auch, dass Cloud-Mining sicherlich keine risikofreie Anlageform darstellt.

 

Welche Risiken gibt es beim Cloud-Mining?

 

Das Cloud-Mining ist nur eine von mehreren interessanten Möglichkeiten, wie Sie längerfristig in Kryptowährungen Geld anlegen können. Allerdings ist es ausschließlich für etwas risikofreudigere Investoren geeignet. Das ist auf mehrere Risiken zurückzuführen, die es im Zusammenhang mit dem Cloud-Mining gibt. Das sind insbesondere:

 

  • Emittentenrisiko
  • Kursrisiko (der Kryptowährung)
  • Ertragsrisiko

 

Mit Emittentenrisiko ist gemeint, dass der Cloud-Mining Anbieter – meistens ein Unternehmen – selbstverständlich zahlungsunfähig und damit insolvent werden kann. Ihre Einlagen würden in so einem Fall in die Gläubigermasse fließen, sodass Sie entweder gar nichts oder nur einen kleineren Teil Ihres investierten Geldes zurück erhalten. Das Kursrisiko der entsprechenden Kryptowährungen haben wir bereits angesprochen. Dieses geht einher mit einem Ertragsrisiko, denn wenn der Cloud-Mining Anbieter keinen Gewinn erzielt, werden Sie vermutlich auch keine Rendite erzielen können.

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