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So sichern Anleger und Trader ihre Gewinne richtig ab


Trading Gewinne absichern
Trading Gewinne absichern

Wenn es bei Aktien oder im Trading etwas gibt, das schmerzlicher ist als ein Verlust, dann ist es der Verlust eines zuvor erlangten Gewinns: Entwickelt sich eine Position zunächst profitabel um im Anschluss dann zu drehen, gehen sicher geglaubte Gewinne verloren. Das so genannte Trailing Stopp gewinnt daher zunehmend an Bedeutung: Befindet sich eine Position im Gewinn, wird der Stopp-Loss-Kurs, bei dem der Ausstieg erfolgt, laufend angehoben.

Eröffnet ein Trader beispielsweise eine Position im Euro bei 1,3050/1,3052 und setzt er seinen Ausstiegskurs zur Begrenzung möglicher Verluste bei 1,3030, kann, wenn der Markt sich positiv entwickelt, durch das Nachziehen der Stopp-Loss-Marke der entstandene Gewinngesichert werden. Steigt der Euro-Kurs beispielsweise auf 1,3060/1,3062, kann  das Stopp-Loss um 10 Pips angehoben und bei 1,3040 platziert werden. Der Abstand zum Markt bleibt dabei konstant, der maximale Verlust der Position aber reduziert sich.

Kontinuierliche Absicherung im Handel

Diese Vorgehensweise kann laufend wiederholt werden: Entwickelt sich der Kurs weiterhin positiv für den Investor und steigt auf 1,3085/1,3087, kann das Stopp-Loss auf 1,3065 angehoben werden. Die Position wird in diesem Fall unabhängig von der weiteren Kursentwicklung profitabel enden und mindestens 5 Pips einbringen.

Trailing Stopps bieten die Möglichkeit, einen bestehend Trend zu handeln und sich dabei vor Korrekturen zu schützen. Gerade im Forexhandel, der in der Regel mit einem relativ großen Hebel verbunden ist, sind Gegenimpulse mit deutlichen Einbußen verbunden. Das sukzessive Anpassen des Ausstiegslevels ist dabei Bestandteil der Strategie: Die Wahrscheinlichkeit, mit der Trades profitabel geschlossen werden, steigt, wenn  – wie es bei Trailing-Stopps der Fall ist – das Auftreten von Verlusten reduziert wird.

Der Nachteil der kursorientierten Stopp-Adjustierung freilich liegt in der potenziellen Gefahr eines Marktverlaufes, der zunächst zur Ausführung der Stopp-Order führt und die Position damit schließt um im Anschluss dann zu einer deutlichen Bewegung nach oben (ausgehend von eine Long-Position) anzusetzen. Dem Trader entgehen dann möglicherweise Profite, die mit einer konventionellen Vorgehensweise zur Verlustbegrenzung vereinnahmt worden wären.

Kombinieren mit Trendanalyse

Trailing Stopps eignen sich sehr gut zur Kombination  mit trendbasierten Systematiken. Wer seine Ein- und Ausstiegssignale auf der Basis eines Trendkanals trifft, kann durch die Verwendung dynamischer Stopp-Levels seine Ergebnisse verbessern. In einem Bullenmarkt dient ein Trendkanal dazu, günstige Einstiegszeitpunkte zu identifizieren.

Dabei wird dann eine Longposition eröffnet, wenn der Markt sich im unteren Bereich des Kanals befindet und demnach eine Korrekturphase vollzogen hat. In einem solchen Szenario ist erfahrungsgemäß die Fortsetzung des Aufwärtstrends wahrscheinlicher als dessen Ende. Der Einstieg erfolgt dann zunächst mit einem gewöhnlichen Stopp-Loss. Entwickelt sich der Markt positiv, wird der Ausstiegskurs sukzessive angepasst.

Der Anleger oder Trader hat so die Möglichkeit, im laufenden Trend immer wieder Gewinne zu realisieren und diese bei Korrekturen nicht wieder in weiten Teilen abgeben zu müssen. Je flacher der Trendkanal verläuft, desto größer fällt der Vorteil, der durch die Verwendung von Trailing Stopps gegenüber gewöhnlichen Exit-Strategien generiert wird, aus.

Trailing Stopp per Autopilot

Market Maker sehen sich einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt und sind daher stets versucht, ihrer Kundschaft attraktive Produkte anzubieten. Mehrere Plattformen ermöglichen heute bereits Orders, die mit einem automatischen Trailing-Stopp versehen sind. Dabei wird vom Trader ein Abstand der Stopp-Loss-Schwelle vom Marktkurs definiert.

Entwickelt sich der Kurs nach Eröffnung der Position dann wie erhofft, wird die Stopp-Schwelle vom System automatisch nach oben gesetzt. Für den Investor bieten automatisierte Trailing-Stopp-Orders die Möglichkeit, ohne eigene Präsenz die Gewinnsicherung stets am Marktgeschehen auszurichten. Auch in psychologischer Hinsicht bietet die Gewinnsicherung durch die emotionslose Plattform einen großen Vorteil: Die Verlockung, trotz eines Gegenimpulses an der geliebten – weil bislang profitablen – Position festzuhalten, wird durch die Plattform entschärft.

Fazit: Trailing-Stopps sind professionelle Werkzeuge, die den Trading-Alltag erleichtern. Insbesondere die automatisierte Variante bietet einen signifikanten Mehrwert und kann helfen, die Anlageergebnisse zu verbessern. Je nach Anbieter fallen dabei mitunter zusätzliche Gebühren an, die sich aber bei entsprechendem Handelsverlauf schnell amortisieren.

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